Die Wand meines Arbeitgebers zieren unzählige Preise. Vor wenigen Tagen ist der Swiss Excellence Product Award dazugekommen. Wer einen solchen Preis abräumt, darf stolz auf sich sein. Aber auch diese Medaille hat seine Kehrseite.
Viele Start-ups sind erfolgreich – erfolgreich im Preise abräumen. Sie sind erfolgreich bei Präsentationen, in Inkubatoren und mit Investoren. Dieser Erfolg ist viel Wert und zeigt oft – quasi durch Spezialisten geprüft – dass die Produkte der Firma erfolgsversprechend sind. Doch die Jury ist kaum gleichzeitig Kunde. Der schönste Award ist kein Garant für kommerziellen Erfolg.
Dieser Umstand gilt auch für den Aufbau in Inkubatoren – die wertvolle Arbeit solcher Unterstützer will ich dabei nicht kritisieren. Wer beim Inkubator in die nächste Runde kommt oder gar finanziell unterstützt wird, hat jedoch noch lange nichts verkauft. Es besteht das Risiko, in eine Parallelwelt zu geraten und den Kunden zu vergessen. Letztlich geht es bei einem Unternehmen jedoch genau um den Kunden. Diesem soll ein Problem gelöst werden und dafür hilft er im Gegenzug, die Geschäftstätigkeit zu finanzieren.
Es lohnt sich in jedem Fall bei Wettbewerben mitzumachen. Oft ist die dadurch gewonnene Reputation Gold wert. Im Idealfall hilft ein Preisgeld dabei, die Finanzlage zu verbessern. Wer aber den Fokus darauf legt Preise abzuholen, könnte wertvolle Ressourcen vergeuden. Meine Empfehlung: Macht bei Wettbewerben mit, aber vergesst dabei eure Kunden nicht!
Matthias Bürke (www.matthias.bürke.ch)