
Titel Life Long Learning!
Mentoring, okay! Aber was bringt es mir nun wirklich?
INTERVIEW: Livio Lugano
I
n der Ausgabe der HWZ-News vom 28. Juni 2023 hat Giovanna Lotito über ihre Beweggründe erzählt, weshalb sie sich als Mentorin im Projekt «fhmentoring» engagiert: «fhmentoring»: Eine Begegnung auf Augenhöhe (fh-hwz.ch).
Für ein Mentoring braucht es – wenig überraschend – jedoch auch Mente:es.
Edessa, du studierst zurzeit im 8. Semester Betriebsökonomie an der HWZ. Du bist die erste Studentin, die von diesem Angebot Gebrauch macht.
Wie bist du auf das Projekt «fhmentoring» aufmerksam geworden?
Am HWZ Career Workshop «Netzwerken mit LinkedIn» lernte ich Giovanna als Referentin kennen. Die Sympathie zwischen uns stimmte vom ersten Moment an und ich war begeistert von ihrem Workshop. Daraufhin habe ich sie kontaktiert und um ein Beratungsgespräch gebeten. Sie hat mir vom fhmentoring erzählt und ich finde die Projektidee dahinter (Förderung des Erfahrungs- und Wissensaustausches) sehr zielführend.
Wie muss ich mir einen ersten Kontakt vorstellen? Was deckt ein solches Mentoring allenfalls nicht ab?
Der Erst-Kontakt war ein Videocall. Giovanna hat in diesem Gespräch vor allem meine Bedürfnisse abgeholt. Ausserdem hat sie mir bereits ein individuelles und umfassendes Feedback zu meinem LinkedIn-Profil gegeben, was ich sehr geschätzt habe. Zur zweiten Frage; da fällt mir kein Thema ein, das nicht in einem Mentoring Platz finden könnte. Für mich liegt der Vorteil des Mentorings gerade darin, dass sehr spezifische und individuelle Themen behandelt werden können.
Du hattest kürzlich dein 5. Treffen. Ist es möglich, bereits eine Zwischenbilanz zu ziehen und wenn ja, welche Aspekte würdest du besonders herausheben wollen?
Es gibt einige Punkte, die ich hervorheben möchte. Dank diesem Austausch konnte ich mein LinkedIn-Profil enorm verbessern. Momentan arbeite ich an meinem Personal Branding. Durch die offenen Gespräche mit Giovanna zu weiteren beruflichen und privaten Themen, habe ich mich auch selbst besser kennengelernt und neue Tools erhalten, die mich im Alltag unterstützen. Ausserdem habe ich während des Coachings mit Giovanna eine neue Herausforderung im HR-Bereich gefunden, die mich nach dem Jahreswechsel erwartet. Die Freundschaft zwischen uns, die möchte ich auch darüber hinaus weiter pflegen. Auch darüber freue ich mich sehr.
Du bist heute im 8. Semester. Hätte ein Mentoring im 1. Semester rückblickend etwas an deinem Weg geändert?
Das ist eine gute Frage – ich denke, dass Mentoring in jeder Lebensphase sehr hilfreich ist. Im 1. Semester hätte ich gerne über Themen wie Selbstführung und Netzwerken gesprochen, welche in meinen Augen sehr wichtig sind im Studium. So hätte ich bereits zu diesem Zeitpunkt von Giovannas Erfahrungsschatz profitieren und mir früher die richtigen Tools aneignen können. Ausserdem hätte ich über mögliche Karrierewege sprechen können, wodurch ich vielleicht früher gewusst hätte, in welche Richtung ich gehen möchte.
Ein Semester an der California State University in Long Beach.
AUTORIN: Carline Staub
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ultan (Suzi) Nacakgedigi verbringt aktuell ein Semester an der California State University in Long Beach.
Wie bist du bei der Wahl der Universität vorgegangen?
Ich war noch nie in Amerika und speziell Kalifornien hat mich aufgrund der tollen Strände gereizt. Long Beach überzeugte mich mit der idealen Lage, ich bin schnell an vielen coolen Orten wie LA oder San Diego.
Was ist dein bisheriges Highlight?
Die Sportkurse! An meiner Uni kann ich kostenlos an Yoga-, Zumba-, und Body-Workout-Kursen teilnehmen. Ein anderes Highlight war mein Tag am Venice Beach, die Stimmung dort ist fantastisch, ebenso wie die Sonnenuntergänge.
Was hat dich bei der Ankunft überrascht?
Die Amerikaner sind generell unglaublich hilfsbereit, offen und gehen interessiert auf andere Menschen zu.
Was ist ein absolutes Must-Do im Auslandsemester?
Unbedingt ganz viel Reisen, auch während dem Semester.
Wurden deine Erwartungen soweit erfüllt?
Das Studium in der Schweiz war immer nebensächlich, hier habe ich mir ein richtiges Studentenleben gewünscht und das habe ich auch bekommen. Ich habe viel Zeit für den Strand, Parties und Kurztrips. Ich kann das Auslandsemester nur empfehlen. Ich lerne hier so viel, was ich in der Schweiz nie gelernt hätte.
Dr. Christine Benesch ist Best Teacher 2023
VON Jrene Sommer
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itte September fand der diesjährige Dozierendentag der HWZ im Kunsthaus in Zürich statt. Im Rahmen dieses Anlasses wurde erneut der Credit Suisse Award for Best Teaching verliehen. Dieses Jahr ging die Auszeichnung an Dr. Christine Benesch, Ökonomin und Dozentin im Bachelor Betriebsökonomie HWZ.
Rund 80 Dozierende, Jubilar:innen und Mitarbeitende haben am diesjährigen HWZ-Dozierendentag vom Samstag, 16. September, teilgenommen. Im Zentrum der Veranstaltung standen inhaltlich drei Workshops zu aktuellen Themen, die zu angeregten Diskussionen führten.
- Case Method: Case Studies an der HWZ
- ChatGPT & KI-Tools: Erfahrungen und Bedürfnisse der Dozierenden
- Selbstgesteuertes Studieren an der HWZ
Best Teacher 2023: Dr. Christine Benesch
Wie jedes Jahr wurde im Rahmen dieses Events der Award for Best Teaching verliehen. Für den Best Teaching Award 2023 waren im Vorfeld fünf Personen nominiert. Diese stellten sich in einer kurzen Videobotschaft selbst vor. Die Nominierten waren:
- Erich Baumgartner
- Christine Benesch
- Peter Lippuner
- Claude Meier
- Pascal Stocker
Anhand der eingereichten Dossiers wurde die/der Best Teacher 2023 von einer Jury ausgewählt. Christine Benesch, Dozentin im Bachelor Betriebsökonomie HWZ, überzeugte die Jury und wurde mit dem Award for Best Teaching ausgezeichnet.
Auszeichnungen für langjährigen Einsatz
Neben der Auszeichnung für die Best Teacher wurden auch andere Dozentinnen und Dozenten für ihren langjährigen und wertvollen Einsatz an der HWZ gewürdigt. Zahlreiche Dozierende waren vor Ort und konnten diese Gratulation für ihren Einsatz persönlich entgegennehmen.

3 MINUTEN
MIT Martin Joss
VON Arbela Statovci
Wir haben das Vergnügen, mit dir, Martin Joss, ein Interview zu machen. Als stolzer HWZ-Absolvent hast du in den letzten Jahren beeindruckende berufliche Erfolge gefeiert. Lass uns direkt eintauchen: Welche Position hast du derzeit inne und wie hast du dorthin gefunden?
Ich bin momentan Geschäftsführer des Verbands Biofuels Schweiz. Während des CAS „Unternehmensführung“ an der HWZ im Jahr 2019, war ich noch als Projektleiter beim Verband tätig. Nach einigen internen Veränderungen konnte ich ab Januar 2022 die Position des Geschäftsführers übernehmen.
Wie hat dich deine HWZ-Weiterbildung auf diese Position vorbereitet?
Nach meinem Bachelor of Science ZFH in Umweltingenieurswesen brauchte ich unternehmerisches Wissen. Der CAS „Unternehmensführung“ gab mir einen vertieften Einblick in wichtige Themen, die mir in meiner Entwicklung geholfen haben.
Gibt es ein bestimmtes Zitat, das dich begleitet?
Absolut, „Was dich trifft, betrifft dich.“ Dieses Zitat ermutigt mich, für meine Reaktionen verantwortlich zu sein.
Welche Momente und Herausforderungen prägten deine Zeit als Geschäftsführer?
Die Zusammenarbeit mit Vorstandsmitgliedern und die Teamdynamik sind Highlights. Herausforderndes half meinem Wachstum. Rat: Geduld mit dir selbst.
Wie beeinflussten HWZ-Erfahrungen deine Karriere?
Die HWZ-Zeit war prägend. Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen im CAS und inspirierende Dozenten schufen eine tolle Lernumgebung.
Erfahrungen im HWZ-Alumni-Netzwerk?
Das Alumni-Netzwerk bietet weiteren inspirierenden Austausch. Mit wem du dich umgibst, gestaltest du. Netzwerk bietet Chancen.
Hast du einen Fünf-Jahres-Plan?
Eine gute Frage. Obwohl ich die Bedeutung einer klaren Vision verstehe, habe ich derzeit keinen detaillierten Fünf-Jahres-Plan vor Augen. Gewiss habe ich Ziele, die ich innerhalb dieser Zeitspanne erreichen möchte, sowohl persönlich als auch beruflich. Gleichzeitig bin ich jedoch offen für unerwartete Wendungen und Veränderungen. Ich glaube an den Prozess, investiere mein Bestes und geniesse die Reise so gut wie möglich.
Danke, Martin. Alles Gute für deine Reise!
Danke dir, es war toll hier zu sein.

Doktoratsprogramme werden evaluiert – ein gutes Zeichen
VON Guy Studer
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er Nationalrat hat Ende September mit 127 zu 55 bei einer Enthaltung dem Postulat «Evaluation der Kooperationsprojekte im Bereich der Doktoratsausbildung» zugestimmt. Damit wurde der Bundesrat beauftragt, die Kooperationsprogramme zwischen FHs und Universitären Hochschulen im In- und Ausland vertiefter zu untersuchen.
Gemäss dem Vorstoss der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur soll die Exekutive so verschiedene im Raum stehende Fragen klären. Darunter etwa: Wie funktionieren die Kooperationen für Doktoratsprogramme? Wie beteiligen sich die Schweizer Universitäten? Handelt es sich um gleichberechtigte Partnerschaften? Weiter soll berichtet werden, welche Projekte im Bereich Mobilitätsförderung von Doktorierenden und Weiterentwicklung des 3. Zyklus finanziell unterstützt werden.
Hintergrund des Postulates ist die Tatsache, dass Absolventinnen und Absolventen von Fachhochschulen vor grossen Hürden stehen, wenn sie ein Doktoratsprogramm besuchen möchten. Im Rahmen der BFI-Botschaft 2017-2020 wurden erstmals vereinzelte Kooperationsprojekte von FH mit Universitäten im In- und Ausland finanziell unterstützt. Die Doktorierenden forschen dabei an der Fachhochschule. Das Promotionsrecht bleibt indessen bei den Universitäten. Seit wenigen Jahren kann man zudem mit FH-Master zum Doktoratsstudium an Universitäten zugelassen werden. Jedoch werden nicht alle FH-Fachbereiche abgedeckt, weil gewisse spezialisierte Fachbereiche an den Universitäten fehlen. Überhaupt erhalten nur sehr wenige FH-Absolventinnen und -Absolventen den Zugang zu einem Doktorat.
FH SCHWEIZ begrüsst daher den Entscheid des Nationalrats. Er verleiht der Forderung eines besseren Zugangs von FH-Absolventinnen und –Absolventen zum Doktorat Nachdruck.
Mehr zum Thema Doktorat an Fachhochschulen und den Hintergründen gibt es im online-Dossier von FH SCHWEIZ.
Interview zum Buch "Methoden der empirischen Sozialforschung"
VON Georges-Simon Ulrich
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er schreibt heute noch ein Buch?
Ein Buch zu lesen – geschweige denn eines zu schreiben – ist etwas ganz anderes, als eine E-Mail, eine Zeitung oder eine WhatsApp zu schreiben oder zu lesen. Mit einem Buch taucht man in ein Thema ein und beginnt die Logik zu verstehen, ähnlich wie bei einem Film, nur anders – tiefer. In einer schnelllebigen, dynamischen Zeit entschleunigt ein Buch, man wird bewusster, kann besser verstehen, wie Dinge zusammenhängen – wer seine Bachelor- oder Masterarbeit schon hinter sich hat, weiß genau, wovon ich spreche – übrigens werden immer mehr Bücher geschrieben.
Warum (noch) ein Buch über Methoden der empirischen Sozialforschung?
Methoden der empirischen Sozialforschung ist viel mehr als die Frage, wie ich meine wissenschaftliche Arbeit mache. Vielmehr kann man Zusammenhänge nur verstehen, wenn man weiß, wie man Phänomene mit wissenschaftlichen Methoden messen kann, um eine objektive Diagnose zu stellen. Ohne Methodenkenntnisse der empirischen Sozialforschung gäbe es keine Forschung, wie wir sie kennen. Ohne die Grundlagen der Statistik, der Data Science und deren Konzepte gäbe es schon gar nicht so etwas wie ChatGPT oder AI. Es reicht eben nicht, nur Anwendungswissen über ein KI-Tool zu haben, man muss verstehen, welche Frage man beantworten will, welche Daten geeignet sind, woher die Daten kommen, wie der Prozess aussieht und wie diese zu interpretieren sind.
Was ist das Besondere an diesem Buch?
Der Atteslander ist seit vielen Jahrzehnten ein anerkannter Klassiker der empirischen Sozialforschung und eines der meistverkauften Lehrbücher im deutschsprachigen Raum zum Thema. Als mich Yves Atteslander, der Sohn von Peter Atteslander – und übrigens Dozent an der HWZ, nach dem Tod seines Vaters im Jahr 2016 fragte, ob ich das Werk seines Vaters weiterführen würde, war das eine große Ehre für mich. Damit dieses historisch wertvolle Erbe, das kaum an Gültigkeit und Aktualität verloren hat, einerseits der Nachwelt erhalten bleibt und andererseits mit dem neuen Autorenteam den Weg aufzeigt, woher wir gekommen sind und wo wir heute stehen.
Warum dieses Buch kaufen?
Ein gelesener Atteslander darf im Bücherregal ebenso wenig fehlen wie ein guter Wein zum Essen oder wenigstens einmal im Leben Spaghetti in Italien. Die umfassend aktualisierte Neuauflage spannt den Bogen von klassischen Ansätzen bis hin zu professionellen Zukunftsperspektiven in einer sich ständig verändernden, zunehmend datengetriebenen Welt. Wer wissen will, worauf es dabei ankommt, braucht dieses Buch. Der Atteslander bietet dazu eine fundierte Grundorientierung und gehört in jede Referenzliste einer Bachelor- und oder Masterarbeit zum methodischen Vorgehen.