Gen-Zetters greifen nach den Sternen
AUTOR: SIEGFRIED EPETI
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aël Meier. Ihr Name ist Programm. Im Jahr 2020 gründete sie mit ihrem Partner Jo Dietrich die Agentur ZEAM. Ihr Ziel ist es, Unternehmen dabei zu helfen, die Generation Z zu erreichen.
Generation Z
Die Generation Z (abgekürzt Gen-Z) ist die Generation, die zwischen 1997 und 2012 geboren ist. Bisher wurden wenige empirische Studien über das Verhalten und die Werte der Gen-Z auf dem Arbeitsmarkt durchgeführt. Es handelt sich also eher um Beobachtungen und Momentaufnahmen, weshalb es umso wichtiger ist, nahe bei dieser Zielgruppe zu sein, wenn nicht sogar der Zielgruppe anzugehören, um sie zu verstehen. Aus diesem Grund scheint die Gründung der Agentur ZEAM, deren Führung und Personal ausschliesslich aus Gen-Zetters besteht, ein Erfolgsrezept zu sein. ZEAM hat sich nicht nur darauf spezialisiert, die Zielgruppe Gen-Z zu erreichen, sondern macht es sich zur Aufgabe, Unternehmen darin zu schulen, diese Zielgruppe zu verstehen.
Gen-Z vs Gen-Y
Dieser neue Ansatz und der damit einhergehende Erfolg verdeutlichen auch die feinen Unterschiede zwischen Digitalagenturen, die von Gen-Y Angehörigen geführt werden, und ZEAM, das von der Gen-Z geleitet wird.
Weil sie die erste Generation ist, die von Anfang an in einer digitalisierten Welt aufgewachsen ist, wird die Gen-Y auch als Digital Natives bezeichnet. Gerade diese positive Aufbruchstimmung der Industrie- und Erlebniswelt 4.0 mit ihren vielfältigen Partizipationsmöglichkeiten hat diese Generation zu Optimisten gemacht.
Statt der glorreichen Stimmung des digitalen Aufschwungs und Umbruchs hat die Gen-Z bereits die ersten Schattenseiten der Digitalisierung erlebt, auf die sie mit einem Teilverzicht der traditionellen Social-Media-Plattformen reagieren. Die Gen-Z hat erkannt, dass die versprochene digitale Beteiligung oft nur eine Illusion ist. Das hat sie zu äusserst kritischen Realisten gemacht.
Diese Erkenntnis lässt sich auch am TikTok-Beispiel verdeutlichen; im Gegensatz zu Facebook und Instagram, wo es zum guten Ton gehört, ein Bild zu bearbeiten und ein Video zu editieren, ist ein TikTok Video kurz, unverfälscht und authentisch. Der Inhalt steht im Vordergrund und nicht der Mensch.
Gen-Z als Sparringpartner
Heute sollten sich Unternehmen darüber im Klaren sein, dass ihre Produkte und Dienstleistungen anders gestaltet werden müssen, um die junge Zielgruppe zu erreichen. Um der Gen-Z näher zu kommen, setzen Unternehmen zunehmend auf Gruppendiskussionen mit dieser. So versammeln sie ein Dutzend Gen-Z-Angehörige für einen Tag und nutzen ausgewählte Design Thinking Techniken, um auf spielerische, aber gezielte Weise herauszufinden, was die Gen-Z rund um die Branche, den Markt und die Produkte des Unternehmens bewegt.
Gen-Z aus Sicht des Arbeitnehmenden
Mit ansprechender Gestaltung eines Produktes und gezielter Kommunikation wird jedoch nur der Absatzmarkt ins Visier genommen. Der Digitalisierungsgrad eines Unternehmens, das Verhalten der Mitarbeitenden, das Aussehen der Kundenzone, sei es ein Shop oder ein Schalter, ist sowohl wichtig, um die Gen-Z als Kunden zu gewinnen, wie auch als potenzielle Mitarbeitende.
Wie die Gen-Z tickt und was man berücksichtigen sollte, um deren Chancen strategisch zu verstehen und diese operativ zu nutzen, ist im HWZ Academy Seminar «Generation Z Strategy» zu entdecken. Das Seminar wird in Kooperation mit der innovativen Agentur ZEAM durchgeführt.
Karriere in der Politik oder Privatwirtschaft? «Beides!»
VON BURCU ANGST, INTERVIEW MIT MELANIE RACINE
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elanie Racine jongliert viele Bälle gleichzeitig und bringt trotzdem alles unter einen Hut. Sie ist Mitinhaberin einer Social-Media-Agentur, arbeitet Teilzeit bei der Swisscom und ist Gemeinderätin der Gemeinde Zuchwil in Solothurn. Den Bachelor in Business Communications an der HWZ hat sie diesen Sommer auch noch abgeschlossen.
Melanie, was hat dich dazu veranlasst, dich politisch zu engagieren?
Melanie Racine: Wir haben in der Schweiz das Privileg, uns als Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubringen und mitzureden. Aus meiner Sicht gibt es leider viel zu wenig Junge, die am politischen Geschehen partizipieren und es ist mir ein grosses Anliegen, dass auch unsere Anliegen gehört werden. Deshalb setze ich mich zum Beispiel stark für eine nachhaltige Altersvorsorge ein.
Online-Kommunikation und Altersvorsorge, zwei Themen, bei denen du dich stark einsetzt. Welche Vorstösse liegen dir nebst der Online-Kommunikation im Bereich Digitalisierung am Herzen?
Leider hat sich das Schweizer Stimmvolk vor einiger Zeit gegen die Einführung einer E-ID entschieden. Dies wäre aus meiner Sicht ein zentraler Schritt, um die Digitalisierung in unserem Land voranzutreiben. Es gibt noch viel Potenzial im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Zudem setze ich mich für eine flächendeckende Einführung von 5G ein. Die 5. Mobilfunkgeneration ist die Grundlage für die Entwicklung unseres Landes in den nächsten Jahren.
Wie hast du vom Studium an der HWZ profitiert und das Gelernte in deinen beruflichen Alltag transferiert?
Da das Themenspektrum im Studium sehr breit war, konnte ich aus vielen Bereichen wichtige Learnings mitnehmen. Zum Beispiel die theoretischen Grundlagen für die Erstellung von Kommunikations- und Social-Media-Konzepten oder die wichtigsten gesetzlichen Vorgaben aus dem Marken-, Persönlichkeits- und Urheberrecht.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Willst du dich noch mehr politisch engagieren oder setzt du mehr auf die berufliche Karriere?
Beides. Ich schätze das Milizsystem in der Schweiz und finde es wichtig, dass ich weiterhin in der Privatwirtschaft tätig sein kann. In den nächsten Jahren möchte ich mich auf meine Selbstständigkeit, mein Amt als Gemeinderätin und die erfolgreiche Vermarktung der Renteninitiative (Initiative für eine nachhaltige Altersvorsorge) fokussieren. Dabei kommt mir das Gelernte von der HWZ sehr zugute.
Dr. Urs Jäckli ist Best Teacher 2022
VON LAURA ODERBOLZ
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m Rahmen des diesjährigen Dozierendentags im Lake Side am Zürichsee wurde traditionell der Credit Suisse Award for Best Teaching verliehen. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an Dr. Urs Jäckli, Studiengangsleiter Master of Science in Business Administration HWZ und Dozent in verschiedenen Studiengängen.
Am diesjährigen Dozierendentag, der erneut im Lake Side am Zürichsee stattfand, nahmen rund 100 Dozierende und Mitarbeitende der HWZ teil. Der Anlass stand auch in diesem Jahr unter dem Motto des gemütlichen Beisammenseins.
Best Teacher 2022: Dr. Urs Jäckli
Wie jedes Jahr fand im Rahmen des Dozierendentags die Verleihung des Credit Suisse Award for Best Teaching statt. Basierend auf den von Studierenden eingegangen Voten wurden sechs Dozierende nominiert:
- Erich Baumgartner
- Dr. Urs Jäckli
- Melanie Knobelspies
- Dr. Laurence Polfer
- Dominic Stöcklin
- Thomas Zentsch
Die Nominierten mussten im Rahmen der Nomination für die Jury eine Reflexion zu einem bestimmten Thema verfassen. Die Jury überzeugt und mit dem Award for Best Teaching ausgezeichnet wurde Dr. Urs Jäckli, Studiengangsleiter Master of Science in Business Administration HWZ und Dozent in verschiedenen Studiengängen.
Viele Gründe sprechen für diese Auszeichnung. Einige Stimmen von Studierenden:
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«Die Leidenschaft für die Materie und fürs Unterrichten – Urs Jäckli ist ein Motivator wie aus dem Bilderbuch.»
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«Auch nach fünf absolvierten Semestern ist die Leistung von Urs Jäckli unerreicht. »
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«Urs Jäckli ist sehr kompetent und geht auf die Überlegungen der einzelnen Studierenden ein und gibt sehr konstruktive Feedbacks.»
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«Bringt neue Erlebnisse wie Kahoot-Quiz oder Prezi-Präsentationen anstelle von normalen Power-Point Slides.»
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«Er nutzt die MyHWZ Plattform ideal und erstellt die meisten Vorbereitungs-Lernmaterialien selbst mit eigens erstellten Lernvideos.»
Langjährige Partnerschaft mit der Credit Suisse
Der Credit Suisse Award vor Best Teaching wurde in Anwesenheit von Daniela Bertoli, Deputy Director der CS Foundation, an Dr. Urs Jäckli übergeben. Der Award wurde in diesem Jahr bereits zum 15. Mal vergeben.
Auszeichnung für langjährigen Einsatz
Nicht nur Dr. Urs Jäckli wurde im Rahmen des Dozierendentags für sein Wirken und seine Arbeit ausgezeichnet. Auch andere Dozierende wurden für ihren langjährigen und wertvollen Einsatz an der HWZ gewürdigt: Neben vielen, die ihr 10-jähriges Jubiläum feiern dürfen, gab es auch einige, die seit 15 Jahren als Dozentin oder Dozent im Einsatz sind. Marc L. Goetz, Michael Krampf und Jürg Hofer wurden am Dozierendentag zudem für ihr 20-jähriges Engagement ausgezeichnet.

3 MINUTEN
MIT Manuel Naegeli
VON Thomas Hübner
Warum hat dich der Bachelor in Business Communications der HWZ überzeugt?
Da waren wahrscheinlich mehrere Faktoren ausschlaggebend. Einer davon war sicher der gute Mix an verschiedenen Modulen über die vier Jahre verteilt, die uns Einblick und Wissen über die ganze Palette der modernen Unternehmenskommunikation gaben. Für mich war aber auch wichtig, neben dem Studium weiterhin arbeiten zu können, was mit einem 80% Pensum gut möglich war. Über meine Tätigkeit im Social Media Bereich kannte ich zudem bereits einige Personen, die an der HWZ dozierten, was mein Vertrauen darin förderte. Und da ich zu Beginn des Studiums in Bern wohnte, war auch die zentrale Lage ein weiterer Pluspunkt.
Von wann bis wann hast du diesen besucht?
Von September 2015 bis August 2019.
Wo und wie setzt du das Gelernte in deinem Berufsalltag ein?
Bei der Burkhalter Gruppe betreue ich mit meinen drei Teamkolleginnen einerseits unsere rund 50 Gruppengesellschaften im Elektrotechnikbereich als eine Art In-house Agentur. Wir beraten sie dabei zu diversen Anliegen im Bereich Marketing-Kommunikation, entwerfen und konzipieren Werbe- und PR-Kampagnen, pflegen ihre Online-Präsenzen und schreiben Interviews und Blogbeiträge. An der HWZ haben wir solche Projekte realitätsnah geübt und für mehrere Firmen Kommunikations- und Werbekonzepte entworfen, was mich gut auf den Berufsalltag vorbereitet hat. Andererseits sind wir auch für die Kommunikation der Gruppe zuständig, wo mir das Know-how aus dem Corporate Communications und Investor Relations Bereich sehr weiterhilft.
Weshalb bist du Mitglied der Alumni HWZ? Welche Vorteile siehst du darin?
Ich schätze das Netzwerk, welches ich über mein Studium der HWZ gewonnen habe. Und dieses lässt sich sehr gut über die Mitgliedschaft in der alumni HWZ und deren Anlässe wie beispielsweise dem A-Club pflegen. Die alumni HWZ unterscheidet sich auch von anderen branchenspezifischen Netzwerkgruppen, da ich dort mehr Personen aus anderen Branchen kennenlerne und so auf eine grössere Vielfalt an Berufsgattungen stosse.
Wie pflegst du dein grosses Netzwerk, über das du aufgrund deines beruflichen Werdegangs verfügst?
Über branchenspezifische Anlässe wie im Social Media oder Investor Relations Bereich, aber natürlich auch indem ich mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen in Kontakt bleibe. Und nicht zuletzt auch über die Anlässe der alumni HWZ.
Wie schaffst du Vertrauen zu den Kunden?
Für mich ist dazu eine authentische und offene Kommunikation einer der wichtigsten Punkte. Das heisst für mich, sich in der Kommunikation nicht zu verstellen, sondern Geschichten zu erzählen, die bei den Anspruchsgruppen auf echtes Interesse stossen. Das ist je nach Branche sehr unterschiedlich, aber oft sind das eher Geschichten über Menschen als die neuste Produktinnovation.

Ein FH-Doktorat ist erwünscht
VON GUY STUDER
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eit einigen Jahren haben FH-Absolvent:innen die Möglichkeit, ein Doktorat zu absolvieren. FH SCHWEIZ hat mittels einer Umfrage erörtert, wie beliebt diese Kooperationsprogramme sind und ob man einen Schritt weiter gehen sollte und auch Fachhochschulen ein Doktorat anbieten können sollten. Die Resultate sind klar.
Zwar ermöglichen vereinzelte Kooperationsprogramme zwischen Unis und Fachhochschulen bereits ein Doktorat für FH-Absolvent:innen. Allerdings bleiben diese ein Nischenangebot und decken nur einen Bruchteil der Fachgebiete ab. Mit der Umfrage ging FH SCHWEIZ unter anderem Fragen auf den Grund, wie gut die bestehenden Kooperationen funktionieren oder ob ein eigenständiger 3. Zyklus an Fachhochschulen begrüsst würde. Befragt wurden Interessierte, Studierende/Alumni Doktorat, Betreuende sowie Fachhochschulen.
FH SCHWEIZ hat eine Broschüre mit den Resultaten erstellt, die unter folgendem Link als Print bestellt oder als PDF heruntergeladen werden kann: www.fhschweiz.ch/doktorat
Warum persönlich immer noch am besten ist
VON Mike Gadient
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erzlich willkommen! Die neuen Studierenden an der HWZ wurden auch von der Alumni-Organisation begrüsst – und staunten dabei nicht schlecht: Automatisch mit ihrem Studienbeginn gehören sie bereits zu den Alumnis. Der Hinweis auf ihre kostenlose Mitgliedschaft wurde geschätzt, denn nun können sie bereits von den Vorteilen profitieren und vor allem netzwerken.
Insgesamt besuchten Vorstandsmitglieder/innen der Alumni HWZ fünf Klassen der Studienrichtungen Bachelor in Business Communications, Bachelor in Wirtschaftsinformatik und Bachelor in Betriebsökonomie. Rund 170 Studierende wurden willkommen geheissen. «Diese Möglichkeit, uns vorzustellen, ist ungemein wichtig», sagt Georges Ulrich, Präsident der Alumni HWZ. Der Besuch in den Klassen sei die Voraussetzung dafür, damit die Studierenden überhaupt von der Absolventenorganisation mit 4000 Mitgliedern erfahren. «Gleich am ersten Tag ihres Studiums sehen sie, wie wir in Fleisch und Blut aussehen und was wir ihnen bieten können.»
Einen wesentlichen Vorteil stellen die Anlässe der Alumni dar, an denen ein Netzwerk aufgebaut, gepflegt und erweitert werden kann. Den Studierenden wurde sogleich nahegelegt, den 30. März 2023 in die Agenda einzutragen. Dann findet der Mitgliederevent der Alumni HWZ statt. Davor sind wie gewohnt noch Stammtische geplant. «Am besten ihr folgt uns auf LinkedIn, dann seid ihr über die Anlässe informiert», empfahl Vorstandsmitglied Carline Staub.
Zusammenfassungen auf alumni-hwz.ch
In der kurzweiligen Präsentation stellte Carline Staub auch die Website der Alumni vor. Praktisch ist zum Beispiel der Hinweis auf die FH Jobbörse. Die Suchmaschinen von «jobchannel» durchkämmen mehrmals täglich die Websites von rund 300’000 Schweizer Unternehmen nach offenen Stellen.
Zudem verlinkt die Alumni auf Vergünstigungen via fhschweiz.ch. Diese reichen von einer billigeren Reiseversicherung bis hin zu einem Rabatt auf kulturelle Veranstaltungen. Ebenfalls praktisch ist das FH Mentorenprogramm: fhmentoring.ch fördert den Austausch von Erfahrung und Wissen zwischen Dozenten/innen, Absolventen/innen und Studierenden. Wer vor einer Prüfung nicht weiter weiss, kann sich auch bei den Zusammenfassungen bedienen, die von der Alumni über die Jahre in den verschiedensten Fächern zusammengetragen wurden.
Unkompliziert und per Du
Georges Ulrich erklärte den Studierenden, dass der Wert des gemeinsamen Netzwerkes über das Studium hinausgeht: «Hinter allem stehen Menschen. Menschen, die sich engagieren, für etwas einstehen, etwas erreichen wollen. Alleine etwas zu erreichen ist oft sehr viel schwieriger, als wenn man sich auf ein Netzwerk stützen kann.»
Die gemeinsame Wissensbasis und die an der HWZ verbrachte Zeit helfe, ein Gefühl des «gemeinsam an etwas zu arbeiten» zu entwickeln. «Das verbindet emotional, es entsteht ein Wir-Gefühl.» Die Alumni HWZ ist nicht nur «echt clever vernetzt», sondern fördert genau diesen gemeinsamen Austausch, damit man sich unkompliziert und per Du kontaktieren kann.