VON DER KUNST WEITERZUKOMMEN
„Zitieren ist eine Kunst, nicht nur Pflichtübung“
VON MIKE GADIENT
L
aurence Polfer ist über alle HWZ-Studiengänge der Aus- und Weiterbildung zuständig für das Modul Bachelor und Master Thesis. Im Gespräch spricht die gebürtige Luxemburgerin über den Mehrwert von wissenschaftlichen Arbeiten im Berufsalltag und die Angst vor Plagiaten.
Laurence, was bringt uns Studierenden das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit für das Berufsleben?
Dr. Laurence Polfer, Thesis Management & Stv. Leitung Fachstelle Wissenschaftsmethodik: Durch das wissenschaftliche Arbeiten lernst du, wo du relevante Studien und Umfragen findest. Du lernst auch, in der Fülle der Informationen die Qualität des Gefundenen zu prüfen. In der heutigen Zeit besteht definitiv kein Mangel an Informationen, aber nicht alle sind fundiert oder vertrauenswürdig, um unternehmerisch handeln zu können.
Wie meinst du das?
Fundiertes unternehmerisches Handeln ist evidenzbasiert, das heisst, es basiert auf Fakten. Etwas aus dem Bauch heraus oder aus der eigenen Erfahrung zu entscheiden, funktioniert wegen der Komplexität oft nicht. Im wissenschaftlichen Arbeiten lernst du, wie du selbst Daten spezifisch für dein Problem erhebst und dir so eine fundierte Entscheidungsgrundlage legst. Unsere Gesellschaft ist sehr zahlengläubig und die Wissenschaft hat einen hohen Stellenwert. Eine Studie, die dieses beweist oder eine Umfrage, die jenes ergab, bilden oft und gerne die Basis für unternehmerische Entscheide.
Im Berufsalltag werden solche Studien und Umfragen mit Mitarbeitenden, aber auch mit externen Personen besprochen.
Du kommst mit verschiedenen Expertengruppen in Kontakt, die selbst auch einen Hochschulabschluss haben und somit wissenschaftsaffin sind, wie beispielsweise Ökonomen, Politikwissenschaftler oder Datenanalysten. Durch die wissenschaftliche Arbeit lernst du, ihre Sprache zu sprechen, zum Beispiel um zu diskutieren, ob Studien valide sind.
Wenn ich an wissenschaftliche Arbeiten denke, dann kommen mir sofort die Schlagwörter Schreibblockade und Plagiat in den Sinn. Erste Frage: Wie erfülle ich die geforderte Anzahl Wörter?
Das persönliche Interesse für das Thema ist immens wichtig. Ich lese immer gerne das Vorwort, weil ich dann häufig das Feuer und die Begeisterung für das gewählte Thema spüre. Das Positive am Schreibprozess einer wissenschaftlichen Arbeit ist, dass ich niederschwellig einsteigen kann. Das heisst, man fängt mit dem sechsseitigen Grobkonzept an und vertieft anschliessend. Mein Ratschlag: Macht euch Gedanken darüber, weshalb euch das Thema fasziniert und verfasst zuerst das Vorwort.
Zweite Frage: Wie berechtigt ist die Angst, ein Plagiat einzureichen?
Niemand muss Angst haben. An der HWZ sind Plagiate definitiv kein systematisches Problem. Jährlich werden von 440 Studenten Bachelor und Master Thesen eingereicht, wovon zwei bis drei Plagiatsfälle resultieren. Und auch diese stehen bei weitem nicht mit einem Fuss im Gefängnis, sondern können das Ergebnis der Plagiatsüberprüfung einsehen und Einsprache gegen dieses einlegen. Ich verstehe, dass man bestehen und nichts falsch machen will. Deshalb darf man sich aber nicht blockieren. Zitieren ist eine Kunst und nicht nur eine Pflichtübung.
Inwiefern ist das Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit ein Kunsthandwerk?
Die Kunst ist, verschiedene Personen und/oder Organisationen zu Wort kommen zu lassen und ihre Meinungen gegenüber zu stellen. Dieses Handwerk ist erlernbar und hängt mit der persönlichen Organisation beim Lesen und Schreiben zusammen. Wie bringe ich gelesene Textstellen in meinen Text? Eine Strategie ist es, die Inhalte in einer Art Zusammenfassung der Quelle umzuformulieren und zwischenzuspeichern. Die andere Möglichkeit ist, gleich den definitiven Text zu verfassen und diesen in die vorgefertigte Kapitelstruktur einzufügen.
Welche Zitiertools empfiehlst du als Unterstützung?
Die kostenlosen Zitiertools Mendeley und Citavi reichen für den Umfang unserer Abschlussarbeit aus. Das Tool muss ordentlich gepflegt sein, spart aber Zeit und Nerven bezüglich des Finetunings am Ende der Arbeit. Ebenso hilfreich ist eine Plagiatsüberprüfung durch ein professionelles Lektorat. Dieses kann feststellen, ob man bei einigen Textstellen die Quelle vergessen hat anzugeben oder noch zu nahe am Original ist.
Infobox: Die 5 häufigsten Fehler beim Zitieren
- Geistiges Eigentum wird falsch ausgewiesen. Bei eigenen Abbildungen braucht es die Hinweise «eigene Darstellung» oder «Survey Monkey» nicht.
- Erscheinungsjahr oder Autorenschaft sind nicht ersichtlich oder werden falsch angegeben. Bei Unternehmensseiten kann es vorkommen, dass kein Verfasser angegeben ist. Dann ist der Name des Unternehmens anzugeben. Und: Das Publikationsjahr ist nicht identisch mit dem Abrufdatum der Website. Wenn das Jahr nicht steht, dann den Platz leer lassen.
- Referenzierte Quellen derselben Autorenschaft und aus demselben Publikationsjahr lassen sich nicht eindeutig im Quellenverzeichnis zuordnen. Hier lohnt sich ein Zitiertool, denn dieses unterscheidet die Quellen und kennzeichnet sie mittels Kleinbuchstaben.
- Im Text werden Quellen referenziert, die sich nicht im Quellenverzeichnis befinden und umgekehrt.
- Nicht wirklich ein Fehler, aber wenig elegant: Referenzen nur in Klammern angeben, aber nicht aktiv in den Satz eingebaut. Leserfreundlicher und verständlicher ist es, zu variieren und die Autorenschaft aktiv in den Satz einzubauen: «Gemäss Person oder Studie XY…»
Der aktuelle Leitfaden zur HWZ-Zitierweise wird für die Thesis empfohlen.
Ambassador Marketing: Den Brand l(i)eben
VON SIEGFRIED EPETI
S
imone Höller arbeitet als Projektleiterin für Marketingkampagnen bei der Credit Suisse. Eines der aktuellsten Projekte, das sie mitverantworten durfte, ist die Private Banking Kampagne – wie persoenlich.com berichtete. Auch nach ihrem Abschluss im Jahr 2019 (BSc Business Communications) zeigt sich Simones Lernkurve steil. In ihrer Freizeit ist sie ambitionierte Brand Ambassadorin. Sie arbeitet mit etablierten Marken aus dem Sport- und Lifestylebereich, u.a. mit „On Running“ (On Run Crew) und der AI-basierten Fitness App „Freeletics“.
Simone, du willst nicht als Influencerin bezeichnet werden. Weshalb?
Natürlich geht es bei Influencer und Ambassador Marketing darum, Menschen zu überzeugen. Der Unterschied liegt meiner Meinung nach jedoch darin, dass Ambassadoren von der Marke oder dem Produkt echt begeistert sind. Und das bereits vor einer vertraglichen Vereinbarung. Sie leben und lieben die Marke und sind deshalb glaubwürdiger als klassisch engagierte Influencer.
Inwiefern hat dir das Studium an der HWZ geholfen?
Das Studium an der HWZ zeigte mir die Wichtigkeit von Personal Branding. Nicht nur für die berufliche Laufbahn. Auch das Konzepteschreiben hat mir geholfen, bei Unternehmen strukturiert aufzutreten. Wenn ich z.B. eine neue Initiative plane, erstelle ich ein Konzept, um auch die Synergien hervorzuheben. Skills wie Video Editing oder die Moderation bei Live Streams helfen mir ebenfalls.
Was ist dir bei der Kollaboration mit Marken wichtig?
Für mich ist es eine klare Voraussetzung, dass man sich auf Augenhöhe begegnet und ich 100% hinter der Marke und deren Werten stehen kann. Die meisten Anfragen für Kollaborationen lehne ich ab. Wie gesagt sind im Ambassador Marketing die Glaubwürdigkeit und Authentizität das A und O. Der Brand Fit muss vorhanden sein. Puncto Personal Branding: Ich stehe grundsätzlich für einen „Healthy Lifestyle“. Es ist mir aber auch ein Anliegen, mich nicht nur als Sportbegeisterte zu positionieren, sondern auch als naturverbundene Simone, die eben auch mal Süsses isst, Drohne fliegt, Architektur mag und sich auf Abwegen verirrt. Das bin ich.
Ich bin mit der Ausgestaltung des Contents oft frei – deshalb befinde ich mich wie auf einer Spielwiese, bei der ich Neues ausprobieren und meine Kreativität ausleben kann.
Was für Möglichkeiten haben sich für dich ergeben?
Ich habe Einblicke in verschiedene Unternehmen. Das ist total spannend. Ich stehe auch in Kontakt mit den Marketingverantwortlichen, was mein Netzwerk zusätzlich erweitert. Ausserdem hat sich die Umsetzung von Instagram Posts und Stories als persönliche Lernkurve erwiesen. Ich bin mit der Ausgestaltung des Contents oft frei – deshalb befinde ich mich wie auf einer Spielwiese, bei der ich Neues ausprobieren und meine Kreativität ausleben kann.
Welche Vorteile ziehst du daraus?
Für mich ist es eine absolut spannende Reise. Die Vorteile sind hauptsächlich materieller und nicht finanzieller Natur. Ausserdem ermöglicht mir diese Tätigkeit ein globales Netzwerk. Diese Ambassador Programme bilden starke Communities – wie eine grosse Familie. Wenn jemand von ihnen z.B. nach Zürich kommt, ist man herzlich willkommen und ich zeige während einem Run die Stadt. Aber auch umgekehrt: Wenn ich ins Ausland reise, kann ich so Anschluss finden. Weiter erlebe ich einzigartige Events wie z.B. einen Relay Run um den Bodensee mit der On Run Crew aus 3 Länder. Und letzten Monat wurde ich von Freeletics für ein Shooting nach Berlin eingeladen. Auch das ist eine einmalige Gelegenheit. Ich weiss ja auch, dass ich kein Model bin (lacht).
Was würdest du Unternehmen auf den Weg geben, die sich überlegen, Ambassador Marketing einzuführen?
- Gewichtet bei der Selektion den Brand Fit und die Begeisterung stärker als die Reichweite. Dafür wird hingegen meist die Engagement Rate bei Social Media Beiträgen höher ausfallen, als bei einem klassischen Influencer.
- Informiert die Ambassadoren rechtzeitig z.B. quartalsweise über geplante Aktivitäten. So können sie die Ressourcen besser einteilen und sich über die Umsetzung Gedanken machen.
- Kommuniziert Erwartungen im Voraus und gebt Feedback.
- Nehmt bei heiklen Themen die Contents vorgängig ab, um die Verbreitung von Fehlinformationen zu vermeiden.
- Guidelines sind hilfreich. Gebt den Ambassadoren trotzdem freie Hand bei der Gestaltung des Contents. Das macht die Beiträge authentischer.
mone.moves.on
Umfrage: Digital Switzerland: Wie steht es um die Digitalisierung der KMU?
VON LEA BISCHOFF
D
ie Studie Digital Switzerland geht in die nächste Runde. Das Institute for Digital Business (IDB) der HWZ untersucht den Stand der Digitalisierung mit einem speziellen Fokus auf die Auswirkungen der Covid-Pandemie. Gleichzeitig geht das IDB mit EY etventure eine Partnerschaft ein. Welche Rolle die Studie «Digital Switzerland» bei dieser Zusammenarbeit spielt und weshalb es bei der digitalen Transformation immer noch kein Patentrezept gibt, erfahren wir im Interview mit Mario Fäh, Managing Director EY etventure.
Mario Fäh, EY etventure und das Institute for Digital Business kooperieren neu in der Forschung. Wie ist diese Partnerschaft zustande gekommen?
Wir pflegen seit Jahren einen engen Austausch mit der HWZ und dem Institute for Digital Business. Mitarbeitende von EY etventure stehen regelmässig als Expert:innen in Vorlesungen oder als Dozierende in diversen Studiengängen im Einsatz. Ich bin sehr beeindruckt vom Fussabdruck des IDB. Bei vielen Projekten bei Kunden treffen wir auf deren Alumni.
Warum wir nun noch enger zusammenarbeiten? EY etventure publiziert seit 2015 eine eigene Studie zur digitalen Reife bei deutschen Unternehmen. Die Schweizer Perspektive war hierbei bisher nicht abgedeckt. Die HWZ-Studie «Digital Switzerland» schliesst diese Lücke: Die Zusammenarbeit zwischen EY etventure und der HWZ ist daher ein Gewinn für beide Parteien und schlussendlich vor allem für die Leser:innen der Studienergebnisse.
In der Studie wird der Stand der Digitalisierung von Schweizer Unternehmen untersucht. Auf welche Resultate seid ihr besonders gespannt?
Besonders gespannt bin ich auf die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die digitale Reife: Die letzten Monate haben vielen Unternehmen gezeigt, dass massiver Nachholbedarf auf verschiedenen Ebenen besteht – dabei ging es weit über die blosse Lieferfähigkeit hinaus. Remote-Arbeit sowohl technisch als auch aus Mitarbeitenden-Perspektive erfolgreich zu gestalten oder die smarte Skalierung von eCommerce-Plattformen auch über neue, digital-only Geschäftsmodelle sind Beispiele solcher Herausforderungen. Doch: Während einige überdurchschnittlich davon profitiert haben, sind andere hart von der Realität eingeholt worden, weil sie ihrer Kundschaft zeitnah keine passende Lösung bieten konnten.
Alles in allem gehen wir trotzdem davon aus, dass die Schweizer Unternehmen im Vergleich zu den Vorjahren Fortschritte erzielt haben. Gleichzeitig sind wir gespannt, ob nun der Eindruck vorherrscht: «Jetzt haben wir die digitale Transformation geschafft» oder aber: «Das war erst der Anfang, jetzt treiben wir das Thema nachhaltig voran».
Die digitale Transformation liegt in eurer DNA. Was rät ihr Unternehmen, die eher digitale Dinosaurier sind?
Ein Patentrezept gibt es nicht. Dennoch ein paar Ratschläge: Stellt den Menschen ins Zentrum, definiert ein klares Zielbild, startet in kleinen, skalierbaren Schritten, messt den Fortschritt und nutzt Technologie als Beschleuniger. Diesen Aspekten widmen wir gemeinsam mit dem wissenschaftlichen Team der Studie einen neuen eigenen Abschnitt ‹Hacks & Handlungsempfehlungen›. Auf diese Arbeit freuen wir uns. Als Teaser kann ich vorwegnehmen, dass ‹Innovationstheater› und mit der grossen Kelle angerührte Technologieinvestitionen ohne Nutzerperspektive sich als wenig zielführend herauskristallisiert haben. Es geht vielmehr darum, zuerst eine fruchtbare digitale Basis zu legen für die Organisation, welche Mitarbeitende, Kundschaft und das Partner-Ökosystem in den Mittelpunkt stellt.
Mit den agil-schlanken Methoden und vielfältigen Geschäftsmodellen von Start-ups und digitalen Tech-Giganten erschliessen wir gemeinsam mit den (auch an der HWZ ausgebildeten) Innovatoren der Schweizer KMUs signifikante Wachstumspotentiale.
Über EY etventure
«Changing the game»: Digitalberatung und Venture Builder EY etventure hat es sich zum Ziel gemacht, den digitalen Wandel zu gestalten und nachhaltige Werte für Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen. EY etventure setzt die digitale Transformation von Unternehmen sowohl in der bestehenden Kernorganisation als auch durch den Aufbau neuer innovativer Geschäftsmodelle um und baut darüber hinaus Corporate Venture Portfolios auf. Zu den Kunden zählen hauptsächlich Unternehmen aus dem Mittelstand, internationale Konzerne und öffentliche Organisationen. EY etventure wurde 2010 gegründet und zählt damit zu den Experience Leadern für digitale Innovation. Seit Oktober 2017 ist EY etventure Teil der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) und wird weiterhin als eigenständige Gesellschaft geführt.
EY etventure
3 MINUTEN
MIT DAVE BÖHLER
VON GIOVANNA LOTITO
In den letzten zwei Jahren hast Du erfolgreich 3 CAS und ein MAS mit Bestnoten abgeschlossen. Zeitgleich hast Du das Projekt Bridge auf die Beine gestellt, ein Innovationsprojekt der Genossenschaft Migros in Zürich im Bereich Gastronomie und Retail. Woher hast Du Deine Energie für diese Performance genommen?
Ich habe Freude an dem was ich tue. Weder das Projekt noch die Weiterbildung sind für mich ein «Müssen», sondern ein «Wollen».
Weiter ist es für mich eine Frage der persönlichen Haltung. Dass der Energiehaushalt und die empfundenen Belastungen eng mit der eigenen Perspektive und Wahrnehmung verbunden sind, ist dabei nur die Basis. Die Kernfrage ist für mich auch, wie schaffe ich es durch Fokus und Commitment meine mentale Belastung zu reduzieren. Gibt mir z.B. die nächste private Veranstaltung in der aktuellen Phase neue Energie, oder sorgt sie evtl. für zusätzlichen Stress? Manchmal sorgt der vermeintliche (krampfhafte) Ausgleich erst für das Ungleichgewicht. Und, um diese Art des Denkens auf die Spitze zu treiben: Ich besitze nur eine Art von Socken, somit fällt am frühen Morgen schon mal ein energiezehrender Prozess weg. 😉
In einem Interview hast Du mal erwähnt, dass Dein nächstes Projekt nach Deiner Performance die Erholung sein wird. Wie läuft es damit?
Sehr gut. Die Master-Thesis ist einige Zeit abgeschlossen und das Konzept «BRIDGE» (bridgezurich.ch) hat die ersten «wilden Monate» hinter sich, das gibt bereits viel Raum für neue Energie.
Unmittelbar nach der Abgabe der Thesis habe ich für 2-3 Wochen eine gewisse Müdigkeit verspürt. Danach kam schnell wieder die Lust zurück Neues anzureissen. Auch in den langen Sommerferien konnte ich nochmals richtig Energie tanken – es läuft also sehr gut mit dem Thema.
Als Geschäftsführer von BRIDGE führst Du diverse Mitarbeitende. Wie begleitest Du sie im Thema Performance und Erholung?
Viele der Mitarbeitenden dokumentieren ihre Arbeitszeit bei uns sehr genau. Ich bin persönlich kein Fan der Zeiterfassung, aber im Thema von Pause und Performance kann sie ein Indikator sein. Bis auf wenige Ausnahmesituationen ist es mir wichtig, dass die vereinbarten Zeiten eingehalten werden. Überstunden zu leisten ist nobel, aber oft eben keine Heldentat. Insbesondere dann, wenn sie durch unklaren Fokus oder falsches Zeitmanagement entstehen. Teilweise gilt es dann die Mitarbeitenden in diesem Thema zu begleiten. Und manchmal ist es natürlich schlicht auch eine Ressourcenfrage. Und somit für eine Organisation auch ein Hinweis darauf, wo Engpässe in der Leistungsfähigkeit entstehen und ein Hinweis für Entwicklungspotenzial.
Ganz so trivial und rational ist das Thema dann aber nicht: Die Herausforderung beginnt für mich dort, wo gesetzliche und vertragliche Abmachungen eingehalten sind und es trotzdem zu einer Disbalance im Thema Performance und Pause kommt. Wenn es also zu Überlastungserscheinungen kommt und trotz genügend Zeit keine Abgrenzung mehr stattfinden kann. Deshalb ist es für mich essenziell, mit den Mitarbeitenden auf menschlicher Ebene in Verbindung zu sein. Für den Dialog und die gemeinsame Reflexion zu diesem Thema braucht es viel Vertrauen. Und die Instrumente sind in diesem Fall sehr vielseitig: Von einer einfachen Reflexion, zur täglichen Session zur Fokussierung und Stabilisierung, bis hin zur professionellen (externen) Begleitung oder einer Beurlaubung zur sofortigen Entlastung habe ich schon alles erlebt.
Was ich generell festgestellt habe ist, dass jeder Mensch in diesem Thema gewisse eigene Erfahrungen machen muss – dies soll und kann ich ihm nicht abnehmen.
Welche Tipps möchtest Du HWZ Studierenden auf dem Weg geben zum Thema Performance und Erholung?
1. Such dir eine Beschäftigung und ein Umfeld, welches dir Energie gibt und dich entsprechend nicht bereits kategorisch zur Erholung verdammt.
2. Pick your battles: Fokussiere dich, es muss nicht immer alles sein. Und auch der (krampfhafte) Ausgleich kann für Ungleichgewicht sorgen.
3. Awareness: Nr. 1 & 2 benötigen die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und -reflexion.
4. Akzeptiere, dass Balance keine statische Angelegenheit ist, sondern ein Prozess – er erfordert somit ständige Bewegung.
Lieber Dave, herzlichen Dank für das tolle Interview und für Deine Zeit. Weiterhin alles Gute und viel Inspiration in Deinem beruflichen und privaten Leben.
Förderung des Masterstudiums an Fachhochschulen
VON GUY STUDER
M
it Bologna hat sich auch das Masterstudium an den Fachhochschulen etabliert. Allerdings kämpft es teilweise noch immer um Akzeptanz. FH SCHWEIZ hat deshalb eine Aufklärungskampagne lanciert.
Seit der Einführung der Bologna-Reform verleihen Fachhochschulen die Titel «Bachelor of Science» respektive «Bachelor of Arts» sowie «Master of Science» und «Master of Arts». Der FH-Master ist jedoch noch nicht vollständig akzeptiert und bei allen Arbeitgebern bekannt, vor allem in der Westschweiz. Aus diesem Grund hat FH SCHWEIZ 2021 eine Kampagne gestartet. Sie soll die besonderen Kompetenzen der FH-Masterabsolvent:innen aufzeigen und den Arbeitgebenden vermitteln, warum es Sinn macht, diese einzustellen oder Angestellte beim FH-Masterstudium zu unterstützen.
Bachelorabschlüsse sind zwar grundsätzlich berufsbefähigend. Und es ist nicht das Ziel, dass alle FH-Bachelorabsolvent:innen ein Masterstudium machen. Aber für manche Berufe ist der Master notwendig. Beispielsweise qualifiziert er in Angewandter Psychologie zum Berufseinstieg als Psycholog:in. Auch in der Osteopathie gilt die Ausbildung erst mit dem Masterabschluss als vollständig. An FH Masterstudiengänge anzubieten hat auch etwas mit Perspektiven für die Studierenden und den Nachwuchs für die Berufe, für die Wirtschaft und die Fachhochschulen selber zu tun.
Um diese und weitere Punkte aufzuzeigen, hat FH SCHWEIZ die Broschüre «Master an Fachhochschulen» auf Französisch und Deutsch erstellt. Sie enthält zudem auch weitere nützliche Informationen rund um den FH-Master sowie Testimonials von ehemaligen Studierenden.
Kommunikation über den gesamten alumni HWZ Life Cycle
VON SEAIO.INTERACTIVE
D
ie Mitgliedschaft der alumni HWZ hat kein Verfalldatum, sie fängt bei Studienbeginn an und hört mit dem Abschluss nicht auf. Diese Beziehung will gepflegt werden und dabei spielt Kommunikation eine entscheidende Rolle.
Richtige und zielgerichtete Kommunikation im alumni HWZ Life Cycle ist das Anliegen, das den Vorstand bewogen hat, die Entwicklung eines Alumni Management Systems (AMS) als zentralen Kommunikations-Hub anzustossen.
Die grundlegende Idee des Tools ist, den Informationsfluss über den gesamten alumni HWZ Life Cycle zu organisieren und Nachrichten so zeitnah wie möglich ihren Mitgliedern zukommen zu lassen.
Nicht jede Information ist zur selben Zeit für alle von Nutzen, daher fächert das AMS alle Meldungen nach Interessengruppen auf. Jedes Mitglied, ob am ersten Schultag, im 4. Semester oder nach Studienabschluss, bekommt die richtigen Informationen zur richtigen Zeit.
Und wenn es gerade mal nicht passt, halb so schlimm, denn das AMS legt die Messages im persönlichen Account ab und organisiert sie auch gleich nach Thema und Aktualität.
Per Login bekommt jedes Mitglied Zugang zu seinem persönlichen Account, wo alle eingegangenen Nachrichten wie News, Infos, Veranstaltungen etc. jederzeit einsehbar sind und nach Rubriken oder in einer Timeline dargestellt werden. Beiträge können gekennzeichnet werden, um sich ein persönliches Archiv lesenswerter Beiträge für einen späteren Zeitpunkt anzulegen. Alles an einem Ort und jederzeit einsehbar.
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