Wer bloggt heute eigentlich nicht? Vom KMU bis zum Grosskonzern gehört das Verfassen nützlicher Texte für ihr relevantes Publikum zum täglich Brot. Richtig eingesetzt ist es ein relativ effizientes Mittel, viele Menschen zu erreichen, sie zu Fans und im besten Falle zu KundInnen machen. Doch häufig bleibt der Erfolg aus, weil es an der notwendigen Vorbereitung fehlt und die Unternehmen unabsichtlich eher für sich selber schreiben. Schade eigentlich.
Bevor du nun also einfach loslegst und dir nach wenigen Beiträgen irgendwie die Luft ausgeht, beantworte für dich erst einmal folgende Fragen:
Kennst du deine Leserschaft?
Zielgruppenbestimmung, Personadefinition etc. – man mag es kaum noch hören. Dennoch ist dieser Schritt unerlässlich, wenn du nicht an deinem relevanten Publikum vorbei schreiben möchtest. Wie ticken die Personen, die für dein Business wichtig sind? Was für Fragen stellen sie? Womit wäre ihnen geholfen? Für welche Themen brennen sie? Wann lesen sie? Was für Kanäle nutzen sie? Welche Sprache/Tonalität spricht sie an? Nutze Marktforschung, Rückmeldungen von deinen Kunden, SEO-Analysetools und sonstige Erkenntnisse aus deiner täglichen Arbeit, um dies auf Papier zu bringen.
Kennst du deine Story?
Menschen lieben Geschichten, auch im Geschäftskontext. Egal, ob du einfach informieren, etwas anpreisen oder jemandem etwas beibringen möchtest – es ist wichtig, dass du dir bewusst bist, welche Geschichte du erzählen willst. Diese zieht sich schliesslich wie ein roter Faden durch deine Kommunikation und verleiht deinem Unternehmen eine unverwechselbare Identität. Was ist es also, was dein Business speziell macht? Womit kannst du Emotionen wecken?
Ist dir dein Ziel und deine Kernbotschaft bewusst?
Bevor du in die Tasten haust, halte kurz inne, um dir zu überlegen, was du bei deinem Publikum mit dem Beitrag erreichen möchtest. Willst du sie einfach auf etwas aufmerksam machen? Oder sie zu einer bestimmten Handlung bewegen? Im gleichen Schritt macht es Sinn, die Kernaussage herauszuarbeiten. Welche Hauptbotschaft willst du eigentlich vermitteln? Dann erzähle deine Geschichte um diesen Aspekt. Du wirst nie jede Seite einer Sache in einem Beitrag beleuchten können. Das verwirrt und verwässert die Aussage. Wenn dich dieser Gedanke verrückt macht, weise darauf hin, dass es noch weitere Punkte zu beleuchten gäbe, du dich aber auf einen Aspekt fokussierst.
Hast du die Sprache im Griff?
Auch wenn ich zugeben muss, dass dieser Beitrag von niemandem gegengelesen wurde (Asche auf mein Haupt!): Eine korrekte Sprache ist das A und O eines guten Blogbeitrags. “Man versteht es ja” ist keine Strategie. Nachlässig geschriebene Texte können sich negativ auf das Bild des Unternehmens auswirken, weil sprachaffine Menschen den Inhalt – sei er noch so fundiert – nicht mehr ernst nehmen.
Kennst du die wichtigsten Keywords für SEO?
Wenn du dir schon die Mühe machst, Content zu produzieren, wäre es auch schön, wenn jemand diesen liest, nicht wahr? Es lohnt sich also dafür zu sorgen, dass man auf Google in den höheren Rängen erscheint. Es muss ja nicht auf Agenturniveau sein, eine kurze Recherche mit Gratistools kann schon gute Erkenntnisse liefern. Vorsicht: Nicht den ganzen Text in ein Keyword-Bingo verwandeln. Platziere die wichtigsten Keywords sinnvoll (!) in den Überschriften. Prio eins hat immer noch, dass der Text einen echten Nutzen stiftet.
Denkst du an die Leserlichkeit?
Niemand mag eine “Wall of text”. Gib deinem Beitrag Struktur, sei es mit Überschriften, Zwischentiteln, Bildern, Infografiken und viel Weissraum. Google mag das auch. 🙂
Kannst du den Text weiterverwenden?
Eigentlich schade, wenn die Inhalte “bloss” für einen Beitrag reichen. Überlege dir, ob du diesen noch in anderer Form anbieten kannst, etwa als Social Media-Posts, Video, als PDF zum Download (hier kann man auch schön Leads generieren). Oder du kannst die Inhalte weiterentwickeln und eine Serie daraus machen. So gewinnst du Momentum, weil du nicht immer alles wieder von Grund auf entwickeln musst.
Natürlich ist diese Liste nicht abschliessend. Auch habe ich bewusst Aspekte wie Themen- und Ressourcenplanung ganz ausser Acht gelassen. Diese Themen verdienen eigenen Beiträge. Doch wenn man sich an die genannten Grundregeln hält, ist man schon sehr gut mit dabei. In diesem Sinne: Happy Blogging! 🙂
Simi