Ich bin mir nicht sicher, ob ich happy oder traurig darüber sein soll, dass ich keine Studentin mehr bin. Ich höre schon die Stimmen der anderen Studis: „Was, geits no? Zum Glück isch alles verbii“! Ja, schon klar, das ist nach so einer langen, intensiven, stressigen und doch sehr lustigen, spannenden und lehrreichen Zeit auch verständlich.
Doch ich bin mir wirklich noch nicht sicher, wie ich meine Gefühle einordnen soll. Vielleicht realisiere ich alles in ein paar Wochen und entscheide dann, ob es mir gefällt, nur ein Alumnus zu sein.
Es war einmal…
Wisst ihr, ich denke oft über die letzten zwei Jahre nach. Sie sind so schnell vergangen. Fünf hungrige Studenten mit einer simplen Aufgabe, ein Marketingkonzept zu schreiben. Das Resultat = massgekocht. AG. Eine Firma, die tatsächlich existiert. Alles, was wir damals auf Papier brachten, gibt es heute zu kaufen. Und nicht nur die Idee, sondern auch alle wertvollen Erfahrungen, spannenden Bekanntschaften und wunderbare Freundschaften, die während des Studiums geschlossen wurden, sind ein Segen. Ich bin jeden Tag dankbar. Dankbar für die Möglichkeit, dankbar für den Mut, uns ins Ungewisse zu wagen, dankbar für die unschätzbare Unterstützung von allen Seiten, dankbar einen Mentor gefunden zu haben, der fest an uns glaubt und uns vertraut. Dankbar für alle Freundschaften, die ich schliessen durfte und die wahnsinnig viel Kraft und Vertrauen in uns gesteckt haben. Danke.
…und so geht es weiter
Eigentlich ist es ganz gut, dass wir keine Prüfungen oder Gruppenarbeiten mehr haben. Denn bei uns läuft es gerade sehr gut an. «massgekocht.» braucht jetzt unsere volle Aufmerksamkeit. Wir werden nämlich als nächsten Schritt Getränke in unser Sortiment aufnehmen. Nein, nicht eigene Drinks. Warum sollen wir etwas neu erfinden, was andere bereits sehr gut machen. Wir werden in einem Testlauf Getränke von zwei bestehenden Anbietern zu verschiedenen Zeitpunkten und zu einem Spezialpreis anbieten. Das Getränk, welches am besten bei unseren Kunden ankommt, wird in unsere Produktreihe aufgenommen. Weitere Kooperationen stehen in der Pipeline und brauchen unsere volle Konzentration. Nun, eigentlich habe ich meine Frage damit gleich selber beantwortet. Ja, ich bin froh, dass das Studium ein Ende gefunden hat. 🙂
Ich bin nicht sehr gut im Loslassen. Daher werde ich auch in Zukunft das eine oder andere mal an der HWZ herumschwirren, denn es laufen noch einige Projekte, in denen ich involviert bin. Als ehemalige Studentin. Woow! Vier Jahre später. Vier Jahre älter. Ich denke auch ein bisschen klüger – und vor allem reicher an Erfahrungen, Bekanntschaften und Freunden. Ich kann mit absoluter Gewissheit sagen: Ich bereue die spontane Entscheidung, mein Medizinstudium zu schmeissen, um meinem Herzen zu folgen, keine Sekunde. Denn sonst hätte ich diese Freiheit, die ich mit massgekocht. habe, nie so erleben können.
Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme von HWZler und Alumnis. Vergesst nicht: Netzwerken will gelernt sein. 😉
#cheers
#Bela