Arbeiten und berufsbegleitend studieren fordert und verlangt viel von einem ab.
„80% Arbeiten und nebenbei noch studieren? Wie bringst du da deine Freizeit und dein soziales Leben noch unter einen Hut?“ – Frage nummer eins, wenn mich jemand nach meinem Studium fragt. Und jedes Mal meine gleiche Antwort:
Man gewöhnt sich dran. Glaubt man vielleicht nicht, ist aber wirklich so. Während ich in den ersten zwei Studienmonaten täglich Vitamin C Tabletten am Nachmittag schluckte, damit ich am Abend in der Vorlesung auch einigermassen wach bin und mich konzentrieren kann, sind es heute einfach 1-2 Tassen Kaffee mehr pro Tag. Und trotz erhöhtem Koffeinkonsum:
nie würde ich einen anderen Studienweg gehen wollen.
Denn genau diese Balance zwischen Praxis und Theorie sind das, was mich täglich motiviert. Vor allem in Wirtschaftsberufen finde ich es essentiell, nicht 3 oder 4 Jahre „weg vom Fenster“ zu sein, sondern stets Einblick in das aktuelle Wirtschaftsgeschehen zu haben.
3 Jahre Vollzeit-Studium kam für mich nie in Frage und wird es auch in Zukunft nicht. Ein hoher Anteil der HWZ-Dozenten sind neben dem Engagement an der Hochschule auch in anderen Berufen tätig oder selbständig. Was an der Hochschule an Wissen vorhanden ist, ist unbezahlbar.
Alleine das Network, das man sich durch Veranstaltungen, Dozenten und auch Mitstudenten aufbauen kann, sehe ich als unglaublich wertvoll für meine Zukunft.
Und ja, auch bei mir gibt es Zweifel, sehr viele sogar. Ist mein Studium wirklich das, was ich wollte? Will ich in den nächsten 4 Jahre nahezu hunderte Stunden investieren, um einen akademischen Titel zu tragen? Die Antwort schreit ein lautes JA. Ein berufsbegleitendes Studium ist für mich der ideale Weg, um Theorie und Praxis miteinander zu verbinden und so meine ambitionierten Ziele nicht unbedingt schneller, aber auf jeden Fall effizienter zu erreichen. Fehlende Selbstdisziplin und Motivation machen aus einem vierjährigen Bachelorstudium manchmal einen „harten Brocken“. Ich musste lernen, dass Rückschläge und „Downs“ dazugehören. Ja, negative Erfahrungen motivieren mich sogar, um noch mehr von mir zu investieren und mein Bestmögliches abzuliefern. Schliesslich mache ich das Studium für mich; nicht für für den Arbeitgeber, nicht für die Familie, sondern für mich, meine Zukunft und meine Ziele.
Ich bin überzeugt, dass mir ein schulfreies Leben nach spätestens ein paar Monaten langweilig erscheinen wird. Ein Studium ist eben doch mehr als einfach nur Vorlesungen besuchen und Projektarbeiten zu schreiben. Mitstudentinnen -und Studenten, die ich an der HWZ kennengelernt habe, gehören mittlerweile zu meinem festen Freundeskreis und ich möchte keine dieser Personen missen. Mit einem neuen Umfeld entstehen auch neue Geschäftsideen, spannende Projekte, unvergessliche Momente und Erinnerungen, die mich ein Leben lang begleiten werden – weit über das HWZ-Areal hinaus.
Marina Schulz